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Erklären, was ist, beschreiben, was war, und Kinder zum

Gebrauch ihres eigenen Verstandes anleiten - das ist gut.

Botswana



1 Land und Leute

Botswana gehört zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde. Das Land ist mehr als eineinhalb Mal so groß wie Deutschland, aber hier leben weniger Menschen als in Sachsen-Anhalt, nämlich nur etwas mehr als 2 Millionen.


Wie viele afrikanische Länder war Botswana eine britische Kolonie, seit 1966 ist das Land unabhängig. Die Hauptstadt heißt Gabarone. Die Mehrheit der Menschen gehört zum Volk der Sotho-Swana. Die Landessprachen sind Englisch und das einheimische Setswana.


Obwohl keine Schulpflicht besteht, gehen fast alle Kinder 10 Jahre zur Schule. Im Land werden Diamanten gefördert. Es gehört wirtschaftlich und politisch zu den stabilsten Ländern Afrikas, doch fast jeder fünfte Bewohner leidet an HIV.

2 Am Elefantenpool

Wir hatten viele Begegnungen mit Tieren. Immer wieder kam es vor, dass Elefanten oder Giraffen in der Nähe der Straße zu sehen waren. An einem der ersten Tage in Botswana haben wir einmal in der Wildnis an einem Wasserloch angehalten und einfach gewartet. 


Und tatsächlich: Es dauerte nicht lange und eine Elefantenkuh kam mit drei Kälbern daher getrottet. Übermütig tollten die beiden halbwüchsigen Dickhäuter im Wasser herum, während die Kuh sich um das Kleine kümmerte. Plötzlich betrat ein mächtiger Elefantenbulle die Szene und machte allen erst einmal klar, wer hier der Chef war. Die Kuh und ihre Kälber räumten den Platz. Wir saßen sicher im Grüdi und genossen das Spektakel. 


Da wir gegen den Wind geparkt hatten, konnten uns die Elefanten nicht wittern. Ein bisschen mulmig war uns trotzdem, da ein Trampelpfad der Tiere direkt hinter unserem Parkplatz entlang führte.

Elefanten fühlen sich wohl im Wasser

3 Das Okavangodelta

Der Okawango ist ein Fluss, der die Länder Angola, Namibia und Botswana verbindet. Er wird auch Cubango oder Kavango genannt. Er entspringt im Zentrum von Angola. Er erreicht den Ozean nicht, denn sein Wasser verdunstet und versickert nach ungefähr 1700 Kilometern im Landesinneren von Botswana.


Dieses Gebiet nennt man Delta. Es ist riesig und eines der tierreichsten in Afrika.

Wir haben einen Rundflug über das Delta unternommen. Leider war es etwas bewölkt. Unter uns breitete sich die Weite der Landschaft aus, der Wasserstand war noch recht niedrig und wir entdeckten zahlreiche Hippos, Elefanten und Giraffen.

Vor dem Flug

4 Die Kalahari

Diese wunderschöne Landschaft bedeckt große Teile von Botswana und Namibia. Sie ist ungefähr zehnmal so groß wie Bayern und Baden Württemberg zusammen.


Die Kalahari besteht vorwiegend aus Sandböden, die teilweise rot, teilweise gelblich bis grau gefärbt und bis zu 200 Meter dick sind. Der Okavango bringt zwar Wasser mit, aber es verdunstet und versickert in der Kalahari vollständig.


Viele Monate lang regnet es kaum. Nur von Dezember bis Februar kann es zu manchmal heftigen Regenfällen kommen. Die Pflanzen, die hier wachsen, müssen lange ohne Regen auskommen können und Tiere sind auf Wasserlöcher angewiesen.

Die Kalahari ist in weiten Teilen rot gefärbt

5 Wenige Tiere in der Regenzeit

Als wir in der Kalahari ankamen, war es Ende Januar. Es herrschte also Regenzeit. Fast täglich gewitterte und regnete es, meistens am Nachmittag. 

Wir beschlossen, einen Ausflug in den Kalahari Nationalpark zu unternehmen. Schon der Weg zum Eingangstor des Parks hätte uns nachdenklich machen müssen. 


Es war eine 40 Kilometer lange Sandpiste mit unglaublich vielen überschwemmten Löchern. Eigentlich war die ganze Strecke ein einziges Wasserloch. Dennoch kamen wir gut voran und wagten es, in den Park hinein zu fahren. Auch die Parkwächter meinten, es werde kaum Probleme geben. 


Wir wollten natürlich vor allem wilde Tiere sehen. Aber: In der Regenzeit finden die Tiere nicht nur genügend Nahrung, sondern vor allem auch genügend Wasser. In der Trockenzeit kann man sie viel besser beobachten, da sie sich dann gern in der Nähe von Wasserlöchern aufhalten. Wir passierten große Herden Oryxantilopen, Springböcke und Gnus, schließlich auch einige Strauße. Doch von Löwen und Geparden war weit und breit nichts zu sehen.

Strauße in der Kalahari

6 Eine Woche im Schlamm

Doch dann passierte etwas anderes: An einer Stelle, die eigentlich recht trocken aussah, rutschte unser Grüdi plötzlich weg und wir saßen fest. Mit Spaten und Sandblechen kamen wir nach einer Stunde schließlich wieder frei, doch 500 Meter weiter drehten Grüdis Räder schon wieder durch. 


Wir erreichten unseren Übernachtungsplatz, doch am anderen Morgen steckten wir schon nach kurzer Fahrt wieder im Schlamm fest. Diesmal aber endgültig. Wir sammelten Steine, schlugen Buschwerk ab, versuchten damit wieder etwas Boden unter unseren Grüdi zu bekommen, doch alles vergebens. Die Räder drehten durch und der schwere LKW grub sich immer tiefer in den Schlamm ein.


Es schüttete außerdem wie aus Eimern. Andere Fahrzeuge konnten uns nicht helfen, weil Grüdi viel zu schwer war. Wir schafften an einem Tag genau einen Meter. Unsere Vorräte schwanden dahin. Nach drei Tagen beschlossen wir, Grüdi allein zu lassen und uns von Freunden, die leichtere Fahrzeuge hatten, wieder zum Eingangstor bringen zu lassen. Auch die Rückfahrt war äußerst mühselig. 


Wir übernachteten in einem Motel. Unser Papa fuhr am übernächsten Tag mit einem Rettungskonvoi zu Grüdi zurück. Auch das Rettungsfahrzeug blieb irgendwann stecken. Mit leichteren Fahrzeugen kamen Papa und einige Helfer schließlich bei Grüdi an. Da es inzwischen trockener geworden war, gelang es ihm tatsächlich, den völlig verdreckten LKW wieder frei zu bekommen. Auf dem Rückweg blieb Grüdi ein weiteres Mal stecken.


Doch diesmal konnte Papa das Fahrzeug wieder allein frei bekommen. Unterwegs sah er dann tatsächlich drei Löwen. Das machte uns zwar ein bisschen neidisch, aber wir waren doch sehr erleichtert, als dieses unerwartete Abenteuer nach einer Woche endlich vorbei war.

Bilder: Familie Vosseberg (8), Hamsterkiste (1)

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