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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.
Die Kinder der Familie Vosseberg: Hannah, Ruben, Luc und Marie


Ich bin Luc Vosseberg. Als das Bild entstand, war ich 12 Jahre alt und ging in die 6. Klasse. Ich spiele Hockey und Geige und schwärme für Borussia Dortmund. Außerdem bin ich Messdiener, tobe gern draußen herum oder spiele Fußball.  Meine Familie sagt, ich sei eine Leseratte. Sie behauptet auch, dass ich sehr gerne und sehr viel rede. Die müssen es ja wissen ...


Meine Geschwister und ich möchten hier von einer Reise berichten. Es war eine Reise, wie sie Kinder normalerweise nicht erleben. Wir sind nämlich von unserem Heimatort Oelde in Westfalen bis an die Südspitze Afrikas mit einem umgebauten LKW gefahren. 


Wir waren 339 Tage unterwegs, etwas mehr als 11 Monate. Wir, das sind meine Geschwister Marie, Ruben und Hannah, meine Eltern Judith und Jochen und Grüdi. 


Grüdi ist ein großer Lastwagen, den unser Papa so umgebaut hat, dass man darin wohnen, essen und schlafen kann. Der Name ist die Abkürzung für „Grüner Dicker“. Er ist mit uns im wahrsten Sinne des Wortes durch dick und dünn gefahren, insgesamt mehr als 35 000 Kilometer. Mit Grüdi zu verreisen, ist viel spannender und lustiger als mit einem normalen Auto. 


Vielleicht halten uns die Leute wegen dieser Reise für ein bisschen verrückt. Ich finde das jedoch gerade toll an meiner Familie. Wir machen Sachen, die andere nicht machen. An Grüdi mag ich, dass er groß ist und dass wir Kinder viel Platz haben. Allerdings fährt er sehr langsam. 

Luc

Ruben

Das ist Ruben. Auf dem Bild war er 10 Jahre alt und hatte gerade die 4. Klasse beendet. Lieber als in der Schule ist er draußen, hilft Papa in der Scheune, fährt Kettcar und probiert alles mögliche aus. Außerdem spielt er Hockey und trommelt gern. Manchmal muss er unter seinen drei Schwestern ganz schön leiden.

Ruben

Hannah

Das ist Hannah. Hier seht man sie, wie sie eine Giraffe küsst. Damals war sie 15 Jahre alt. Sie war Schülerin an einem Gymnasium. In ihrer Freizeit spielte sie Hockey und manchmal Klarinette. Gern beschäftigte sie sich auch mit Tieren.

Sie war oft mit ihrem Hund Leila unterwegs. Sie spielte auch Fußball und war Fan des erfolgreichsten deutschen Fußballvereins. Den Namen will  sie hier mit Rücksicht auf ihre jüngeren Geschwister jedoch lieber nicht nennen. 


An Afrika reizten sie besonders die Tiere, aber auch die wunderschönen Landschaften und die so ganz anderen Kulturen. Angst hatte sie nicht. Wir wussten ja, dass wir nie irgendwo hinfahren würden, wo es zu gefährlich sein könnte. Aber ein bisschen Risiko ist natürlich immer dabei und gehört zu einer solchen Reise auch dazu.

Hannah

Marie

Als unsere Reise begann, war sie gerade mit der 2. Klasse fertig. Sie liebt Pferde über alles und wünscht sich einen Hund. Nachmittags geht sie zum Hockey oder zum Reiten auf den Nachbarhof. Sie spielt Klarinette. Während der Reise hat sie vor allem auf ausreichend Schlaf und auf Süßigkeiten für alle geachtet. 

Marie

Mama

Sie heißt Judith und ist Lehrerin. Sie unterrichtet an einer Realschule Mathe, Erdkunde und Sport. Wenn neben Arbeit, Haus, Garten und Kindern noch Zeit bleibt, spielt sie Hockey und liest gerne. Während unserer Reisen kümmert sie sich um den Haushalt und die Navigation. Sie kann aber auch LKW fahren. 

Mama

Papa

Er heißt Jochen, arbeitet bei der Berufsfeuerwehr und in seiner Freizeit schraubt er am liebsten an Grüdi herum. Er taucht und schwimmt sehr gerne. Außerdem surft er ständig im Internet – vor allem auf den Seiten der Allrad-LKW-Gemeinschaft. Unterwegs kümmert er sich um die Technik und das Fahren. 

Papa

Ein Jahr schulfrei - nicht ganz ...

Unsere Eltern sind schon immer gern gereist. Erst waren sie mit einem Geländewagen unterwegs, in dem man auch schlafen konnte, ab 2011 dann mit Grüdi. Wir Kinder kamen nach und nach dazu und haben viele Reisen mitgemacht.

Mama und Papa wollten immer schon irgendwann nach Afrika. Sie haben sich schließlich entschieden, sich dafür ein Jahr Zeit zu nehmen und haben gespart. 

Ihr Plan war, sich ab dem Sommer 2016 ein Jahr von ihrer Arbeit beurlauben zu lassen und uns Kinder mitzunehmen. Das war gar nicht so einfach, weil Kinder in Deutschland ja schulpflichtig sind.


Nach einigem Hin und Her haben unsere Eltern für uns etwas erreicht, was sich andere Kinder vielleicht auch wünschen: Wir hatten ein ganzes Jahr schulfrei. Aber damit waren wir keineswegs vom Lernen und von Schulaufgaben befreit. Unsere Mutter ist schließlich Lehrerin. Sie hat Arbeitspläne erstellt und wir mussten unterwegs regelmäßig Aufgaben erledigen.

Von wegen schulfrei ... Wir mussten auch unterwegs jeden Tag Aufgaben erledigen

Die Vorbereitungen

Eine so lange Reise muss man natürlich gut planen. Wir wurden alle gegen Hepatitis A, Meningokokken, Tollwut, Gelbfieber und Typhus geimpft. Wir haben Moskitonetze gekauft und umgenäht sowie alle Türen und Fenster am Grüdi abgedichtet. Weil es in Afrika viele Moskitos gibt, haben wir stichdichte Hosen bekommen und reichlich Spray zur Abwehr dieser Plagegeister eingekauft.


Wir haben einen Vorrat an Medikamenten mitgenommen und unser Haus für einige Monate vermietet. Man muss über Visabestimmungen informiert sein, damit man von einem Land in ein anderes einreisen kann. Unsere Eltern brauchten internationale Führerscheine und Kreditkarten, sie haben für einige Verwandte und Freunde Vollmachten ausgestellt und gelernt, wie man Wunden näht. Jeder bekam einen Personalausweis und einen Reisepass. Wir haben überlegt, welche Fotoapparate, Handys und Laptops wir mitnehmen. Und Grüdi wurde umgebaut und komplett ausgestattet. 


Am 25. Juli 2016 war der Tag der Abfahrt. Ein spannendes Jahr und mehr als 38.000 Kilometer lagen vor uns.

Bilder: Familie Vosseberg

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