Schon seit vielen Millionen Jahren gab es auf der Erde Tiere, die einen Rüssel hatten. Man hat ungefähr 160 verschiedene Arten gezählt. Doch fast alle sind ausgestorben. Heute gibt es nur noch drei Arten: Die Afrikanischen Elefanten, die Waldelefanten und die Asiatischen Elefanten.
Alle drei hatten einen gemeinsamen Vorfahren. Man nennt ihn den Urelefanten. Er entwickelte sich vor über sieben Millionen Jahren in Afrika. Seine Nachkommen verbreiteten sich nicht nur in Afrika, sondern auch in Asien, Europa und in Nordamerika.
Zu den Vorfahren der heutigen Elefanten gehörte auch das Mammut. Es war riesig und hatte ein dichtes Fell. Es wurde von den Urmenschen gejagt, die sich von seinem Fleisch ernährten. Vor ungefähr 8000 Jahren starben die letzten Mammuts aus. Noch heute findet man manchmal Knochen dieser ausgestorbenen Tiere.
Die typischen Merkmale eines heutigen Elefanten sind der Rüssel, die Stoßzähne und die Ohren, die bei den Afrikanischen Elefanten besonders groß sind. Da die Tiere nicht schwitzen können, nutzen sie ihre Ohren zur Kühlung. Sie geben damit überflüssige Wärme ab, gleichzeitig können sie sich damit frische Luft zufächeln.
Mit den Stoßzähnen schälen Elefanten die Rinde von Bäumen ab und sie graben damit nach Wasser. Außerdem dienen sie zur Verteidigung gegen Raubtiere oder als Waffe im Kampf mit anderen Elefanten. Sie wachsen aus dem Oberkiefer heraus und sind innen hohl. Sie können eine Länge von 2,5 Meter und ein Gewicht bis zu 100 Kilogramm erreichen, sind allerdings bei Elefantenkühen um einiges kürzer und leichter als bei den Bullen.
Der Rüssel der Elefanten ist eigentlich eine verlängerte Nase. Er besteht aus ganz vielen Muskeln und ist äußerst beweglich. Die Tiere atmen und riechen damit und nutzen ihn beim Schwimmen als Schnorchel. Mit den kleinen Haaren an der Spitze des Rüssels können sie auch sehr gut tasten. Mit dem ausgestreckten Rüssel gelangen sie an Blätter und Zweige hoch über dem Boden. Mit dem Rüssel können Elefanten mit einem Zug soviel Wasser aufnehmen, wie in einen Eimer passt, nämlich etwa acht bis zehn Liter.
Elefanten bewegen sich im Passgang. Die beiden Beine auf einer Seite werden gleichzeitig angehoben, während sie auf der anderen Seite auf dem Boden bleiben. Deshalb haben Elefanten einen leicht schaukelnden Gang. Sie können trotz ihres Gewichts bis zu 40 km/h schnell laufen. Damit sind sie schneller als die schnellsten Menschen.
Die meisten Elefanten in Afrika leben in den großen Savannen südlich der Wüste Sahara. Sie gehören zur Art der Afrikanischen Elefanten. Männliche Tiere können eine Höhe von 3,5 Meter erreichen und bis zu 6000 Kilogramm schwer werden. Weibliche Elefanten werden nur 2,5 Meter groß und wiegen bis zu 2800 Kilogramm.
Vom Rüssel bis zum Schwanz erreichen große Elefanten eine Länge bis zu etwa 7,5 Meter. Der Schwanz selbst ist ungefähr 1 Meter lang. Der Rücken der Afrikanischen Elefanten ist leicht gewölbt und fällt nach hinten ab. An den Vorderfüßen hat der Afrikanische Elefant fünf, an den Hinterfüßen vier Zehen. Besonders auffallend sind seine Ohren, die über einen Meter groß werden können.
Asiatische Elefanten kommen in den Ländern Indien, Nepal, Bhutan, Bangladesch, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam und im Süden Chinas vor. Auf einigen großen Inseln leben einige Unterarten, zum Beispiel der Sumatra-Elefant, der Sri Lanka Elefant und der Borneo-Zwergelefant.
Asiatische Elefanten sind kleiner und leichter als ihre Verwandten in Afrika. Sie erreichen eine Höhe von 2 bis 3,5 Meter und ein Gewicht von 2000 bis 5500 Kilogramm. Ihre Ohren sind wesentlich kleiner. Auch in der Form des Kopfes und des Rückens unterscheiden sie sich von den Afrikanischen Elefanten, außerdem haben sie meistens einen Zehennagel mehr.
Afrikanische Elefanten verfügen über zwei, Asiatische Elefanten nur über einen Rüsselfinger, den sie zum Tasten benutzen. Asiatische Elefanten leben vor allem in Wäldern, wo sie der Hitze des Tages entgehen können. Sie werden erst in der Dämmerung und in der Nacht aktiv und streifen dann in Herden umher.
Noch immer werden einige Tausend Asiatische Elefanten als gezähmte Arbeitstiere gehalten. Sie werden vor allem bei Arbeiten in den Wäldern eingesetzt, wo sie schwere Baumstämme bewegen.
Elefanten sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Gräsern, Wurzeln, Blättern, Baumrinden, Holz und verschiedenen Früchten. Die Afrikanischen Elefanten nehmen pro Tag ungefähr 200 bis 300 kg Nahrung zu sich und benötigen bis zu 150 Liter Wasser pro Tag.
Sie sind bis zu 16 Stunden auf Futtersuche und legen dabei lange Strecken zurück. Manchmal gibt es regelrechte Elefantenstraßen, auf denen die Tiere auf ausgetretenen breiten Pfaden umher wandern. Oft sind sie in der Nacht unterwegs, weil es dann nicht so heiß ist.
Wenn genügend Wasser da ist, nehmen sie auch gerne ein Vollbad. Elefanten sind sehr gute Schwimmer. Sie ruhen sich mehrmals am Tag für kurze Zeit im Stehen aus. Wenn sie sich mal zum Schlafen niederlegen, halten einige Tiere Wache, um die jungen Elefanten vor Leoparden und Löwen zu schützen.
Ältere Elefantenbullen leben oft als Einzelgänger. Die weiblichen Tiere und ihr Nachwuchs hingegen schließen sich zu Herden zusammen. Manchmal bestehen diese nur aus einigen wenigen Tieren, es können aber auch mehr als hundert Tiere zu einer Herde gehören.
Eine Herde wird immer von einer erfahrenen Leitkuh angeführt. Diese erzieht die Jungen und weiß, wo die besten Futterplätze und Wasserstellen sind. Die männlichen Tiere verlassen mit ungefähr 12 Jahren die Gruppe und schließen sich danach für einige Zeit in kleinen Bullenherden zusammen.
Elefanten leben in Herden zusammen
Die erwachsenen Bullen kommen nur zur Paarungszeit mit den Kühen zusammen. Nach der Paarung dauert es 630 bis 720 Tage, bis ein junger Elefant geboren wird. Zum Vergleich: Ein Menschenbaby kommt im Durchschnitt nach 266 Tagen zur Welt. Alle vier bis neun Jahre kann eine Elefantenkuh ein Junges bekommen.
Schon bei der Geburt sind die jungen Elefanten einen Meter groß und wiegen bis zu 100 Kilogramm. Elefanten sind Säugetiere. Die Jungen werden vier Jahre lang von der Mutter mit Milch versorgt. Die Milch nehmen sie dabei mit dem Mund und nicht mit dem Rüssel auf.
Elefanten sind die größten an Land lebenden Tiere auf der Erde. Daher haben sie wenige Feinde. Nur Löwen in Afrika und Tiger in Asien können ihnen gefährlich werden, allerdings nur so lange, wie die Elefanten noch jung sind. Wird ein Jungtier angegriffen, versuchen andere Elefanten es zu verteidigen. Sollte ein Kalb einmal seine Mutter verlieren, wird es von anderen Müttern aufgezogen.
Mit 12 bis 16 Jahren sind Elefanten erwachsen. Sie können in freier Wildbahn bis zu 70 Jahre alt werden.
Menschen hatten schon immer vor den Elefanten großen Respekt. Aber sie haben auch immer versucht, diese Tiere und ihre gewaltige Kraft für sich zu nutzen. Steinzeitmenschen haben sie gejagt und ihr Fleisch gegessen. Elefanten wurden zu Arbeitstieren oder zu Kriegselefanten abgerichtet, in neuerer Zeit werden sie in Zoos oder im Zirkus vorgeführt. In Indien stellt man sich den Gott Ganesha als Wesen mit einem Elefantenkopf vor.
In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der Elefanten stark abgenommen. Das liegt vor allem an Wilderern, die Elefanten jagen und töten. Sie sind nur an den Stoßzähnen der Tiere interessiert, die aus Elfenbein bestehen.
Elfenbein war in Europa schon immer begehrt. Als die Europäer nach Afrika vordrangen, wurden Elefanten in großer Zahl gejagt. Ihr Elfenbein verarbeitete man zu Billardkugeln, zu Klaviertasten, Griffen und zu Schmuck.
Vor einigen Jahren haben die meisten Länder der Erde Abkommen zum Schutz bedrohter Tierarten unterzeichnet, die auch den Handel mit Elfenbein einschränken. Es dürfen zum Beispiel Kunstgegenstände aus Elfenbein nur gehandelt werden, wenn sie vor 1947 hergestellt wurden.
Aber diese Abkommen werden nicht von allen Ländern anerkannt, außerdem wird Elfenbein oft geschmuggelt. Für ein Kilogramm Elfenbein bezahlt man in China mehr als 2000 Dollar. Da die einzelnen Stoßzähne etwa 10 bis 50 kg wiegen, ist das Töten eines Elefanten und der Verkauf des Elfenbeins für Wilderer sehr verlockend.
In den großen afrikanischen Nationalparks versucht man zwar, die Elefanten zu schützen. Doch oft sind die Wächter nicht in der Lage, die Wilderer an ihrem Tun zu hindern.
Bilder: Hamsterkiste (5), Familie Vosseberg (2) , pixabay.com (2), Zoo Berlin/Carsten Haas (1), Joachim Huber / CC BY.SA 2.0 (1), Barbara Teismann (1), gemeinfrei (1)
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