Stell dir bitte einmal vor: Du unternimmst mit deinen Eltern einen Ausflug, vielleicht in einen Tierpark. Ihr habt einen Picknickkorb eingepackt und dann geht's los. Doch ihr kommt gar nicht bis zum Eingang. Denn auf dem Parkplatz seht ihr plötzlich ein riesiges Tier. Ist es ausgebrochen? Es reißt sein riesiges Maul auf, in dem viele Zähne blitzen. Es stößt entsetzliche Laute aus. An seinen kurzen Vorderbeinen sieht man nur 2 Finger. Aber die Krallen an den Hinterbeinen sehen sehr gefährlich aus. Schleunigst kehrt ihr um. ...

Auf dem Rückweg kommt ihr an einem Steinbruch vorbei. Das Tier, das hier scheinbar friedlich grast, ist noch größer als das Biest vom Tierpark. Es ist mehr als 20 m lang. Auf dem riesig langen Hals sitzt ein lächerlich kleiner Kopf. Es hat vier Beine. Es richtet sich jedoch gerade auf, wobei es sich mit dem gewaltigen Schwanz abstützt. Nun ist es größer als ein Haus. Es blickt kurz auf euer Auto, dann wendet es sich zum Glück wieder den saftigen Blättern der Bäume zu.

Ganz in der Nähe seht ihr einen Drachen. Er wird bestimmt gleich Feuer spucken. Doch er benimmt sich ebenfalls sehr friedlich. Offensichtlich sind ihm die komischen Zweibeiner in einer fahrenden Kiste ziemlich egal. Der Drache hat merkwürdige Knochenplatten auf seinem Rücken. Und ebenfalls einen sehr, sehr kleinen Kopf. Vielleicht handelt es sich um eine Drachenmutter, denn eine kleine Ausgabe dieses Ungeheuers wieselt neben dem größeren her. 

Hinter dem Steinbruch beginnt ein See. Doch was ist das da am Ufer? Etwa ein Ungeheuer? Der Kopf scheint aus einer gepanzerten Platte zu bestehen. Die Zähne sind scharf wie Rasiermesser. Das ganze Tier dürfte etwa 10 m lang sein. Allein der Kopf ist fast so hoch wie ein ausgewachsener Mensch. Langsam verschwindet es im Wasser. Dennoch, nichts wie weg hier ... 

Doch plötzlich ist etwas über euch. Es schwirrt und zischt in der Luft. Muss da etwa ein Flugzeug notlanden? Nein, ein riesiger Vogel huscht am Fenster vorbei. Ein Vogel? Hat der etwa ein Karnevalskostüm an? Über den langen Kamm am hinteren Teil des Kopfes könnte man fast lachen. Wenn nur diese riesige Spannweite nicht wäre. Sie beträgt bestimmt 6 bis 7 m. Die Füße hat dieses merkwürdige Wesen weit nach hinten gestreckt.

Und da ist noch ein Vogel. Diesmal auf einer Wiese. Zum Glück ist er wesentlich kleiner, nur etwa so groß wie eine Elster. Aber irgendwie ist eine Elster viel eleganter als dieser komische Vogel. Ob er wohl wirklich fliegen kann? Federn sind jedenfalls deutlich zu erkennen. Vielleicht hüpft er nur auf dem Boden herum.  Die Krallen an den Füßen sehen so aus, als würde er damit gut klettern können. Zumindest muss man vor ihm keine Angst haben. 

Kurz bevor ihr euer Haus erreicht, traut ihr euren Augen nicht. Auf dem Bürgersteig läuft ein Nashorn. Ein Nashorn? Es scheint viel größer als die Nashörner, die ihr aus dem Fernsehen kennt. Es ist bestimmt doppelt so lang. Außerdem hat es drei Hörner, Nashörner haben doch höchstens zwei. Die Hörner dieses Tieres sind sicher einen Meter lang. Die Schnauze sieht aus wie der Schnabel eines Papageis. Die Nase ist riesig. Und am Nacken hat dieses Tier eine Art Kragen, vielleicht auch so etwas wie einen Schild. Es bewegt sich recht plump.

Endlich seid ihr zu Hause. Schnell aussteigen! Heute schließen wir besser die Türen ab. Doch was sitzt da auf dem Rasen im Garten? Eine Libelle? Ihre Augen sind so groß wie Golfbälle. Und die 4 Flügel ergeben eine Spannweite von etwa 70 cm.

Nun ist es aber genug! Kannst du dir vorstellen, dass diese Tiere heute mit uns leben? Keine Angst, es gibt sie längst nicht mehr. Sie haben allerdings einmal wirklich gelebt. Sie sahen so oder so ähnlich aus wie auf den Bildern, die aus Anlass einer Ausstellung entstanden.

Sie sind seit etwa 65 Millionen Jahren ausgestorben. Die meisten lebten im Zeitalter der Dinosaurier, das vor ungefähr 250 Millionen Jahren begann. Komm, wir schauen uns diese Tiere noch etwas genauer an. 

Das Ungeheuer vom Parkplatz war ein Tyrannosaurus Rex. Er gehörte zu den größten Raubtieren, die jemals auf der Erde gelebt haben. Er wurde etwa 13 m lang, 5 m hoch und er erreichte ein Gewicht von 7 Tonnen. Er war damit schwerer als ein Elefant. Er lief nur auf den Hinterbeinen. Die 58 Zähne in seinem Maul konnten bis zu 30 cm lang werden. Er erbeutete andere Tiere, fraß aber auch Aas. Er lebte in einem Gebiet, das heute Nordamerika entspricht. Zur Zeit der Dinosaurier sah die Oberfläche der Erde ganz anders aus.

Das Tier im Steinbruch war ein Diplodocus. Sein Kopf war nur etwa 60 cm lang. Der gesamte Körper jedoch maß ungefähr 20 m. Diese Saurierart wird "Donnerechse" genannt. Die Tiere wurden etwa 10 bis 16 Tonnen schwer. Ihr langer Hals machte es leichter für sie, die notwendigen gewaltigen Nahrungsmengen auch aus den Gipfeln der Bäume zu holen. Eine halbe Tonne Grünfutter brauchte jedes dieser Tiere pro Tag. Sie waren reine Pflanzenfresser. Es gab übrigens noch größere Saurier. Der Brachiosaurus zum Beispiel gehört zu den größten Landtieren, die jemals gelebt haben. Er war noch länger und sogar etwa doppelt so schwer wie ein Diplodocus.

Der große und der kleine Drache waren Stegosaurier. Sie wurden bis zu 9 m lang. Auf ihrem Rücken trugen sie breite Rückenplatten, die bis zu 60 cm groß werden konnten. Dafür war der Kopf um so kleiner. Der wurde nur 40 cm lang und das Gehirn eines Stegosaurus hatte die Größe einer Walnuss. Auch Stegosaurier lebten nur von Pflanzen. Natürlich waren es keine wirklichen Drachen und Feuer spucken konnten sie bestimmt nicht.

Das Ungeheuer am See war ein Dunkleosteus. Dieser Panzerfisch wurde tatsächlich bis zu 10 m lang. Sein Schädel war so groß wie ein ausgewachsener Mensch und durch viele Panzerknochen geschützt. Der Dunkleosteus war kein Saurier, er lebte lange vor ihrer Zeit in den Meeren der Urzeit. Später entwickelten sich auch viele Saurierarten im Meer. Sie sahen so ähnlich aus wie riesige Delfine. Man nennt sie Ichtyosaurier oder auch Fischsaurier.

Das Pteranodon war kein Dinosaurier sondern eine Flugechse. Die eigentlichen Dinosaurier lebten nämlich nur auf dem Boden. Die Flugechsen waren die ersten großen Tiere, die fliegen konnten. Allerdings besaßen sie keine Federn wie die Vögel, sondern eine Flughaut, etwa so wie heute die Fledermäuse. Das Ptenarodon hatte eine Flügelspannweite von 7 Metern und wog ungefähr 17 Kilogramm. Die Wissenschaftler wissen bisher nicht, wozu der lange Kamm am Hinterkopf des Tieres gut war. Vielleicht war er ein Steuer in der Luft.

Er war vielleicht der erste Vogel auf der Erde. Sein Vorteil gegenüber den Flugsauriern waren die Federn. Sie hielten warm und wuchsen nach. Er war nur wenig größer als eine Taube und konnte wohl nur schlecht fliegen. Vielleicht musste er nach einer Landung auf der Erde wieder auf einen Baum klettern, bevor er einen erneuten Flug wagen konnte. Man hat mehrere Versteinerungen des Archaeopteryx in einem Steinbruch bei Solnhofen in Süddeutschland gefunden.

Dieser Saurier ist ein Triceratops. Übersetzt heißt das "Dreihorngesicht". Er lebte vor etwa 70 Millionen Jahren im heutigen Nordamerika. Er wurde bis zu 9 m lang und bis zu 10 Tonnen schwer. Mit seiner Schnauze konnte er auch zähes Pflanzenmaterial zerkleinern. In seiner großen Nase hätte ein kleines Kind Platz. Der Nackenschild war ungefähr 2 m lang. Schild und Hörner dienten vermutlich zur Verteidigung, zum Beispiel gegen den Tyrannosaurus Rex.

Vor der Zeit der Saurier hatten Insekten nur wenige Feinde. So konnten sich zum Beispiel riesige Libellen entwickeln. Diese hier nennt man Meganeura. Sie lebte ebenfalls vor der Zeit der Saurier. Sie hatte eine Flügelspannweite von 70 cm. Sie gehört damit zu den größten Insekten, die es jemals auf der Erde gab.