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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.

Bild: Jürgen Bierlein (Pixabay.com)

Tansania



1 Land und Leute

Im Jahr 1964 schlossen sich die ehemalige britische Kolonie Tanganjika und Sansibar zusammen. Der neue Staat nannte sich Tansania. Er ist knapp dreimal so groß wie Deutschland und hat etwa 54 Millionen Einwohner.


Die Hauptstadt heißt Dodoma, doch die Regierung befindet sich in Daressalam, einer Stadt an der Küste mit etwa 5,5 Millionen Bewohnern. In Tansania gibt es 130 Volksgruppen, es werden 125 Sprachen gesprochen. Die wichtigste Sprache ist Swaheli. Die christlichen Religionen und der Islam sind ungefähr gleich stark verbreitet, außerdem gibt es afrikanische Religionen.


Die Grundschule umfasst sieben Jahre, dann folgt die Sekundarschule. Viele Eltern haben Probleme, die Kosten für den Schulbesuch (Bücher, Hefte, Schulessen, Schuluniform) aufzubringen. Viele Menschen leiden unter mangelnder Ernährung. Die Malaria und das HIV-Virus fordern jährlich viele Opfer.

2 Die Feuerwache von Tana

Unsere erste Nacht in Tansania durften wir auf dem Hof einer Feuerwache in Tana verbringen. Das ist eine Großstadt am Indischen Ozean, in der 300 000 Menschen leben. Die Hauptwache der Feuerwehr verfügte über gerade einmal zwei Fahrzeuge. 

3 Die Usambara-Berge

Das Wort Usambara war uns vertraut, weil in Deutschland viele Usambaraveilchen gezogen werden. Diese Pflanze hat ihren Ursprung in den Usambara-Bergen in Tansania. In diesen Berge gibt es Regenwälder, die schon seit Millionen von Jahren bestehen. Sie sind sehr artenreich. Viele Pflanzen- und Tierarten gibt es nur hier.

4 Chamäleons und ein schwarzes Lamm

In den Usambara-Bergen leben auch sehr viele Chamäleons. Auf einer Farm, wo wir einige Tage verbrachten, haben wir zunächst keine gefunden. Die Managerin erklärte uns, dass die Tiere in den Büschen sitzen. Eine Angestellte hat uns dann eines gezeigt. 


Kurze Zeit später haben wir zwei Chamäleons gesehen, die gekämpft haben. Dann haben wir immer wieder welche gefunden. Ruben hat ganz viele Bilder gemacht und einen Bericht über Chamäleons geschrieben.


Auf der Farm gab es auch noch ein Lamm, das gerade geboren war. Es war ganz schwarz, die Mutter jedoch hellbraun.

5 Ein Friedhof in Bagamoyo 

Gretel Schuller wurde nur sechs Tage alt. Sie starb am 13. Februar 1900. Ihr Grab ist noch erhalten, es befindet sich auf einem Friedhof in der Stadt Bagamoyo. Ihr Vater leitete damals dort die Niederlassung der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft. Diese Gesellschaft schloss 1888 einen Vertrag mit dem Sultan von Sansibar.


Schon bald kam es zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung, denn die Deutschen beanspruchten Eigentum an Grund und Boden. Das wollten sich die Menschen in Bagomayo nicht gefallen lassen. Die Gesellschaft rief deutsche Soldaten zu Hilfe. Die schlugen jeden Widerstand gegen die Deutschen blutig nieder. Der Kaiser in Berlin stellte einen „Schutzbrief“ aus. Nachdem die deutsche Regierung an den Sultan von Sansibar eine hohe Geldsumme gezahlt hatte, wurde 1891 die Kolonie Deutsch-Ostafrika errichtet und die Stadt Bagamoyo zur Hauptstadt erklärt. Es entstanden mehrere Gebäude, unter anderem ein Postamt, ein Krankenhaus, eine Kaserne und das Bezirksamt. 


Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland die Kolonie an Großbritannien abtreten. Einige Gebäude aus der deutschen Zeit stehen noch heute, das Krankenhaus wurde inzwischen renoviert und ist wieder in Betrieb. Wir haben jedoch auch viele alte Gebäude gefunden, die eingestürzt sind und verfallen.

Der ehemalige deutsche Friedhof in Bagamoyo im Jahr 2017

Gebäude des ehemaligen deutschen Bezirksamts in Bagamoyo (2017)

Das ehemalige deutsche Krankenhaus in Bagymoyo(2017)

6 Eine Schulpartnerschaft

Seit dem Jahr 2003 unterstützen Kinder und Eltern der Marienschule in Ahlen die Mwambao Schule Bagamoyo. Damals war das Schulgebäude aus der deutschen Zeit in einem sehr schlechten Zustand. In einer Klasse saßen 80 Kinder. Es fehlten Schulbänke, Hefte, Stifte, Bücher und Unterrichtsmaterialien. 


Viele Kinder waren Waisen, sie waren unterernährt, zeigten Mangelerscheinungen und konnten sich nicht konzentrieren. Zuerst wurde das Schulgebäude saniert. Inzwischen hat jedes Kind eine Schulbank, es gibt nun Wandtafeln, Unterrichtsmaterial, Bücher und Hefte, eine Schulbücherei und einige Computer. Weil die Kinder in Bagamoyo oft hungrig zur Schule kommen, wird in der Pause am Morgen für jedes Kind eine Tasse Maisbrei ausgegeben.


Seit 2014 wird im Sommer ein Lerncamp durchgeführt. Die Kinder bereiten sich darin auf die Abschlussprüfungen vor. Die Schule wird von 650 Kindern besucht und gehört inzwischen zu den besten im Bezirk. 

Die Mwambao Grundschule in Bagamoyo

7 Berliner Kinder in Iringa

In der Nähe von Iringa haben wir dann Maja, Silas und Maleika kennen gelernt. Sie waren neun, sieben und vier Jahre alt. Die beiden älteren sind in Deutschland geboren, ihre Eltern hatten bis vor fünf Jahren ein Restaurant am Stößensee in Berlin. Der Vater stammt aus Tansania, die Mutter aus Deutschland. Die Familie hat vor einiger Zeit ein großes Grundstück in Tansania gekauft und betreibt nun eine Lodge, in der man übernachten und essen kann.


Wir haben viel mit Maja, Silas und Maleika gespielt und fanden es gut, mit Kindern mal wieder Deutsch sprechen zu können.  In der Nähe der Lodge befindet sich ein Flusstal. Das Wasser hat dieses Tal ausgewaschen, dabei aber einige imposante steinerne Säulen stehen lassen, die 30 Meter in die Höhe ragen. Wir haben eine lange Wanderung durch dieses Flusstal unternommen. Dabei haben wir uns in zwei Gruppen getrennt und uns erst nach stundenlangem Suchen wieder gefunden.

Von wegen schulfrei ... Wir mussten auch unterwegs jeden Tag Aufgaben erledigen

8 Die Serengeti

Eines der bekanntesten Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen weltweit ist der Serengeti Nationalpark in Tansania. Der Nationalpark ist fast so groß wie das Bundesland Schleswig-Holstein. Die Serengeti ist eine Savanne, vorwiegend also Grasland mit Baumgruppen, die vor allem aus den typischen Akazien bestehen. 


Riesige Tierherden ziehen in der Serengeti umher, vor allem Gnus, Zebras, Gazellen, Antilopen und Büffel. Es gibt etwa 3000 Löwen, zahlreiche Hyänen, Leoparden, Elefanten, Krokodile und Flusspferde. Hier kommen mehr als 500 Vogelarten vor. Es ist allerdings schwierig, die Interessen der Menschen und die der hier lebenden Tiere in Einklang zu bringen.

Akazie im Sonnenuntergang im Nationalpark Serengeti (Bild: Daniel Zaas / gemeinfrei)

Übrige Bilder: Familie Vosseberg (),

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