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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.

Kenia



1 Land und Leute

Kenia ist 1,6 mal so groß wie Deutschland. Es hat etwa 48 Millionen Einwohner. Die beiden größten Städte sind die Hauptstadt Nairobi und Mombasa am Indischen Ozean.


In afrikanischen Ländern sind die Volksgruppen sehr wichtig. In Kenia gibt es 40 verschiedene Völker, zum Beispiel Kikuyu, Luhya, Kalendijn, Kamba und Luo. Es gibt 50 unterschiedliche Sprachen. Die wichtigsten sind Englisch und Swahili, das auch in anderen Ländern Ostafrikas gesprochen wird. Englisch ist deshalb verbreitet, weil Kenia zwischen 1895 und 1963 britische Kolonie war.


80 von 100 Kenianern sind Christen, sie gehören entweder der anglikanischen, der katholischen oder einer afrikanischen christlichen Kirche an. Das Land litt oft unter Dürren und Überschwemmungen. Die Lage hat sich stark verbessert, aber viele Menschen in Kenia sind unterernährt. 

Straßenszene in Nairobi

2 Am Äquator

Der Äquator teilt das Land ziemlich genau in zwei Hälften. Wir haben ihn bei der ersten Überquerung gar nicht bemerkt. Wenn man hier ein Seil um die Erde legen würde, wäre es genau 40 075 Kilometer lang. Und wenn man hier senkrecht durch die Erde bohren könnte, käme man nach 12 756 Kilometern wieder heraus.


Am Äquator steht die Sonne fast immer direkt über einem am Himmel. Allerdings ist sie oft hinter Wolken verborgen. Am Morgen ist es meistens trocken und sonnig, am Abend und in der Nacht regnet es.


Die Temperatur schwankt im Laufe des Jahres nur um wenige Grad, Jahreszeiten wie bei uns zu Hause gibt es nicht. Tag und Nacht sind immer ungefähr gleich lang, die Dämmerung am Morgen und am Abend sehr kurz.


Weil die Hauptstadt Nairobi 1600 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist es hier angenehm warm und selten schwül. In Mombasa am Indischen Ozean hingegen ist es wärmer, die Temperatur des Wassers schwankt dort zwischen 24 und 26 Grad.

3 Rosen für Europa

Wir haben in Kenia eine Farm besucht, die Saatkartoffeln und Rosen produziert. Die Kartoffeln werden an Kleinbauern verkauft, die Rosen jedoch werden gekühlt, verpackt und dann mit Flugzeugen nach Europa verfrachtet. Wir haben gelesen, dass drei von zehn Schnittblumen, die in Europa verkauft werden, aus Kenia kommen.


Die meisten Kenianer leben von der Landwirtschaft, sie produzieren Kaffee, Tee und versorgen sich vor allem selbst. Inzwischen arbeiten einige zehntausend Menschen auf den Blumenfarmen und haben so ein Einkommen. Es gibt leider auch Berichte, dass auf manchen Farmen sehr viel Gift eingesetzt wird, das der Gesundheit der Angestellten schadet.

4 Erlebnisse mit Tieren

In Nairobi haben wir eine Anlage besucht, die zum Schutz der Rothschild-Giraffe gegründet worden ist, einer von neun Giraffenarten. Wir konnten die Tiere füttern. Wir hatten gehört, dass man ihnen das Futter mit dem Mund anbietet und haben das natürlich probiert. Ein Giraffenkuss schmeckt seltsam.


Außerdem haben wir ein Waisenhaus für Tierkinder besucht. Es wird von einer Organisation betrieben, die sich um den Schutz von Elefanten und Nashörnern in Kenia kümmert. Es werden vor allem Elefanten aufgezogen, deren Eltern von Wilderern getötet wurden.


Es gab eine Vorführung, bei der 14 junge Elefanten mit Milch aus der Flasche gefüttert wurden, an Ästen knabberten, spielten und sich im Schlamm suhlten. Es war wirklich toll, den Kleinen so nahe zu sein. Wir konnten sie anfassen und ganz aus der Nähe bewundern. Leider war einer der jungen Bullen etwas wild und stieß Ruben sehr unsanft mit seinem Kopf vor die Brust.


In Kenia gibt es zahlreiche Nationalparks, die Schutzräume für die vielen Tierarten bieten, die wild in der freien Natur leben. Aber auch bei Fahrten über Land kann man großen Tieren begegnen.

5 Arm und reich

In den Ländern Afrikas gibt es einige wenige sehr reiche Menschen. Die große Mehrheit allerdings ist arm. Wir haben in einer Zeitschrift zwei Beispiele gefunden.


Francis Mwangi wohnt mit seiner Frau und drei Kindern in einer Hütte in einem Slum in Nairobi. Er arbeitet als Wachmann, er bewacht das Tor zu einem eingezäunten Villenviertel, in dem reiche Kenianer wohnen. Er verdient 4,50 € am Tag. Als Mittagessen leistet er sich eine Limonade. Fleisch gibt es in der Familie nur einmal zu Weihnachten, an allen anderen Tagen werden Bohnen und Mais auf einem Kohlefeuer gekocht. Zum Frühstück gibt es süßen Tee mit Milch und Toastbrot. Im winzig kleinen Wohnzimmer steht ein Fernseher. Die Programme kosten acht Euro im Monat, die Schule für die beiden älteren Kinder 240 € im Jahr.


Johan Kiharu ist Rechtsanwalt. Er wohnt mit seiner Familie in einer Villa in Nairobi. Zum Haus gehört ein Swimmingpool, es gibt eine Köchin und eine Haushälterin. Der Anwalt fährt mit einem großen Geländewagen zur Arbeit und bringt damit seine Kinder zu einer Privatschule. Die Familie verbringt die Weihnachtsferien auf den Seychellen. Er hat ein Büro in Nairobi und eins in Malindi am Indischen Ozean. Dort steht auch sein Ferienhaus. Seine Eltern waren Lehrer, besaßen eine Farm und ließen ihre Söhne studieren. 

In Kenia gibt es Menschen, die sich eine normale oder auch teure Wohnungen leisten können.

Andere leben in großer Armut, in dem Elendsviertel Kibera sind es ungefähr eine Million Menschen

6 Afrikas höchster Berg

Der Kilimandscharo ist das höchste Gebirge Afrikas. Es liegt in Tansania nahe der kenianischen Grenze. Auf unserem Weg von Nairobi zur Küste kamen wir ihm recht nahe.


Die Gipfel des Kilimandscharo bestehen aus drei erloschenen Vulkanen. Der Kibo als höchster Gipfel ragt 5895 Meter auf. In dieser Höhe ist es eisig kalt und die Gipfel sind häufig von Schnee und Eis bedeckt. Bis in eine Höhe von etwa 3000 Metern ist es sehr feucht und es wachsen viele tropische Pflanzen.


Vulkanausbrüche haben an den Gipfeln große Krater hinterlassen. Vor etwa 300 Jahren soll es am Kibo den letzten Ausbruch gegeben haben. 

7 Weihnachten am Indischen Ozean

In der Weihnachtszeit 2016 verbrachten wir einige Tage am Indischen Ozean. Nach all den Fahrten und Besichtigungen machten wir hier einfach – nichts! Wir buddelten viel im Sand, Ruben bekam einen prächtigen Sonnenbrand und unsere Eltern redeten lange mit Leuten, die mit ähnlichen Fahrzeugen unterwegs waren wie wir.


Wir versuchten, mit Plastikflaschen, Alufolie, Muscheln und Nagellack einen Mangrovenbaum weihnachtlich zu schmücken. Wir fanden keine Möglichkeit, einen Weihnachtsgottesdienst zu besuchen, aber eine Bescherung gab es dann doch. Jeder bekam genau ein Päckchen. Wir haben das alte Weihnachtslied vom Tannenbaum umgedichtet und gesungen.


Es gab ein Vier-Gänge-Menü, wir sangen internationale Weihnachtslieder, aber eine weihnachtliche Stimmung wie zu Hause kam dennoch nicht auf. Schließlich entzündeten unsere Nachbarn ein großes Weihnachtslagerfeuer und im Hintergrund lief irgendwo sogar ein Weihnachtsmann herum – in einem roten Mantel und mit Badehose.

Bilder: Familie Vosseberg

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