Hast du auch einen Teddy zu Hause? So einen zerknautschten, knuddeligen, weichen Bären, der alles mit sich machen lässt und ohne den du nicht einschlafen kannst? Bären sind niedlich, oder?
Du weißt: Nur Spielzeugbären sind so. Die Bären, die in freier Natur leben, sind große Raubtiere. Sie leben zwar vorwiegend von pflanzlicher Nahrung, aber sie töten auch andere Tiere und ernähren sich von ihrem Fleisch. Sie können sogar Menschen gefährlich werden.
Früher lebten Bären auch in unseren Wäldern. Bei Bauern waren sie wenig beliebt, weil sie manchmal Haustiere rissen. Deshalb hat man die Bären gejagt, irgendwann waren sie in weiten Teilen Europas ausgerottet. In Deutschland soll der letzte Bär im Jahr 1835 in Bayern getötet worden sein.
In unseren Märchen und alten Geschichten kommen Bären jedoch oft vor, zum Beispiel in "Schneeweißchen und Rosenrot". Diese Tiere galten auch immer als Sinnbild von Kraft und Stärke, so wie die Löwen und die Wölfe. Einem besonders starken Menschen sagt man nach, er verfüge über "Bärenkräfte".
Oft wurden ihre Abbildung deshalb in das Wappen von Städten und adligen Familien übernommen, um damit ihre Bedeutung und Macht auszudrücken.
Auch in Bern, der Hauptstadt der Schweiz, und im Kanton Bern gilt der Bär als Wappentier. Seit alters her werden daher in Bern Bären gehalten. Früher waren sie in einem Bärengraben untergebracht, heute gibt es einen großen Bärenpark. Er liegt am Ufer der Aare und ist Teil des Tierparks Dählhölzli.
Die Anlage umfasst 6000 Quadratmeter, es gibt Büsche und Bäume, Höhlen und einen Wassergraben. Dort kann man die Bären beobachten und einiges über sie erfahren. Der Bärenpark unterhält auch einige Webcams, die rotieren und ihre Position alle 20 Sekunden ändern.
Zurzeit leben 3 Tiere in dem Park. Sie gehören zur Art der Europäischen Braunbären. Man hat ihnen die Namen Finn, Björk und Ursina gegeben. Diese Bären erreichen vom Kopf bis zum Rumpf eine Länge von bis zu 2,8 Meter und werden etwa 300 Kilogramm schwer. Ihre Verwandten in Nordamerika, die Grizzlys und Kodiakbären, sind ebenfalls Braunbären.
Braunbären benötigen pro Tag bis zu 40 Kilogramm Futter und können dabei fast drei Kilogramm zunehmen. Etwa 80 Prozent ihrer Nahrung bestehen aus Beeren, Früchten und anderen Pflanzenteilen. Der Rest sind kleine und große Tiere, von Käfern bis zu jungen Elchen. Honig und Fische mögen sie besonders gern und auch Aas verschmähen sie nicht.
Bei der Nahrungssuche verlassen sich Bären vor allem auf ihre gute Nase und ihr Gehör. Sehen können sie nicht so gut. Bären bewegen sich auf dicken Ballen unter ihren Füßen. An jedem Fuß haben sie 5 Zehen, jeder ist mit bis zu 8 Zentimeter langen Krallen ausgestattet.
Bären tragen ein dichtes Fell, das im Winter noch dichter und rauer wird als in der warmen Jahreszeit. Sie sind gute Schwimmer und junge Bären können auch auf Bäume klettern.
Bären können schnell laufen. Sie erreichen für kurze Zeit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometer pro Stunde. Damit sind sie deutlich schneller als jeder Mensch.
Die meisten Europäischen Braunbären gibt es zurzeit in Russland, Rumänien, Slowenien und der Slowakei. Während die Bären in Slowenien und der Slowakei Schutz genießen, werden sie in Rumänien und Russland stark bejagt.
Braunbären leben meistens allein. Nur in der Paarungszeit, die von Mai bis Juli dauert, kann man männliche und weibliche Tiere für kurze Zeit zusammen beobachten.
In den Monaten Januar bis März bringt die Bärenmutter in einer geschützten Höhle ein bis vier Junge zur Welt. Neugeborene Bären sind zunächst ziemlich klein und hilflos. Sie wiegen bei der Geburt nur etwa 350 Gramm, so viel wie ein Meerschweinchen. Anfangs können sie noch nicht sehen, erst nach etwa vier Wochen öffnen sie ihre Augen.
Die jungen Bären werden gesäugt. Sie sind vielen Gefahren ausgesetzt. Es kommt vor, dass männliche Bären versuchen, ihre eigenen Jungen zu töten, um sich mit der Mutter wieder paaren zu können. Die Jungen leben ein bis drei Jahre mit der Mutter zusammen.
Im Spätsommer und im Herbst fressen sich Bären einen Fettvorrat an. In der kalten Jahreszeit ziehen sie sich in einen Bau oder eine Höhle zurück und halten Winterruhe.
Das ist kein Winterschlaf, wie ihn manche andere Tiere halten. Bei der Winterruhe wachen die Tiere gelegentlich auf und suchen sogar nach Futter, wenn es die Witterung erlaubt. Ihre Körpertemperatur sinkt auch nicht so stark ab wie bei den Winterschläfern. Bären können in freier Natur bis zu 30 Jahre alt werden, in Gefangenschaft sogar bis zu 50 Jahre.
Außer den Braunbären gibt es übrigens noch sieben andere Bärenarten. Es sind die Amerikanischen Schwarzbären, die Eisbären, die Kragenbären, die Lippenbären, die Maleienbären, die Brillenbären und die Großen Panda.
Aber zu welcher Bärenart gehört eigentlich dein Teddy?
Bilder: Hamsterkiste (10), gemeinfrei (2)
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