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Der Körper der Bienen besteht aus 3 Teilen: dem Kopf, der Brust und dem Hinterleib. Diese Einteilung finden wir bei allen Insekten. Am Kopf befinden sich zwei große Augen, zwei Fühler, Werkzeuge zum Kauen und ein Rüssel zum Saugen.
An der Brust sitzen vier Flügel. Auch die sechs Beine der Biene sind mit der Brust verwachsen. An der Außenseite der Hinterbeine befinden sich die "Körbchen", in denen die Bienen Pollen sammeln.
Der Körper der Bienen ist von einer festen Außenhaut umgeben, die aus Chitin besteht. Am Hinterleib können wir noch einzelne Ringe erkennen. Der Stachel ist am Ende des Hinterleibs verborgen.
Bienen leben in einem Bienenvolk zusammen. Im Sommer können bis zu 80.000 Tiere zu einem solchen Bienenvolk gehören, das wir oft auch Bienenstaat nennen. Im Winter sind es dann nur noch etwa 10.000 bis 15.000.
Jedes Volk baut sich einen Bienenstock aus Wachs. Aus diesem Wachs formen die Bienen Waben, in denen die Jungen heranwachsen.
Die meisten Bienen gründen ihren Staat in Bienenhäusern, Körben oder Kästen, die ihnen von Menschen bereit gestellt werden. In diesem Staat gibt es eine Königin und viele, viele Arbeitsbienen. Zu gewissen Zeiten leben auch einige männliche Drohnen im Bienenstaat.
Die Königin ist etwa 2 bis 2,5 cm lang und damit deutlich größer als die Arbeiterinnen und die Drohnen. Sie kann 3 bis 5 Jahre alt werden. Ihre einzige Aufgabe ist es, täglich etwa 1500 Eier zu legen.
Die Arbeitsbienen sind nur etwa 1,2 bis 1,4 cm lang. Sobald sie ausgewachsen sind, beginnen sie mit ihrer Arbeit. Zunächst reinigen sie die Waben. Danach füttern sie die Jungen und schließlich werden sie Baubienen, Honigmacherinnen und Leichenträgerinnen. Schließlich bewachen sie die Eingänge, in der letzten Woche ihres Lebens werden sie zu Sammlerinnen. Arbeiterinnen werden nur etwa 6 Wochen alt.
Die männlichen Drohnen sind etwas größer als die Arbeiterinnen. Sie haben auffallend große Augen, jedoch keinen Stachel. Ihr einziges Ziel ist es, sich mit der Königin zu paaren. Das gelingt jedoch nur wenigen. Im Sommer werden sie von den Arbeitsbienen verwöhnt, doch im Herbst werden sie von ihnen getötet.
Die Arbeiterinnen bauen sechseckige Wabenzellen. In diese Zellen legt die Königin Eier, die ungefähr 1,5 mm lang sind. Schon nach 3 Tagen schlüpft eine kleine Larve. Sie wird von den Ammen mit einem speziellen Saft gefüttert, den diese mit ihren Drüsen am Kopf produzieren.
Das Futter entscheidet über den Lebensweg. Wenn die Larven weiter mit dem Futtersaft der ersten Tage versorgt werden, entstehen aus ihnen neue Königinnen. Die zukünftigen Arbeiterinnen hingegen bekommen nach etwa drei Tagen eine Mischkost aus Pollen und Honig. Aus einigen unbefruchteten Eiern entwickeln sich die Drohnen.
Etwa am neunten Tag werden aus den Larven kleine Maden. Nun wird die Wabe mit einem Deckel verschlossen, durch den allerdings Luft eindringen kann. Junge Königinnen sind schon nach 16 Tagen fertig entwickelt. Arbeiterinnen benötigen dafür 21 Tage und Drohnen 24 Tage.
Die Jungen müssen ständig mit neuer Nahrung versorgt werden. Das Bienenvolk muss sich selbst, seine Königin und die Drohnen ernähren. Außerdem benötigt es Vorräte für den Winter. Dazu sammeln die Bienen Nektar aus den Blüten der Pflanzen. Sie tragen auch Honigtau, Wasser, Harz und Pollen in den Bienenstock.
Mit dem Rüssel saugen die Bienen den Nektar an. Er gelangt dann in den Honigmagen. Dort entsteht der Honig, er wird durch Säfte aus Drüsen dünnflüssig. Im Bienenstock übergibt die Sammlerin den Honig an eine andere Biene, die ihn in einer Vorratszelle speichert.
Auch den Blütenstaub der Pflanzen, die Pollen, benötigen die Bienen zur Ernährung der Jungen. Sie sammeln ihn in den "Körbchen" an ihren Hinterbeinen.
Die Bienen informieren sich gegenseitig über gute Quellen für Nektar und Pollen. Dazu führen sie im Bienenstock einen Tanz auf. Die Sammlerinnen teilen den anderen Bienen dabei durch tanzende Bewegungen mit, in welcher Richtung und in welcher Entfernung sich eine Nahrungsquelle befindet. Man unterscheidet den Schwänzeltanz und den Rundtanz.
Bienen müssen unzählige Blüten anfliegen, um genügend Nahrung zu finden. Dabei leisten sie den Pflanzen einen wichtigen Dienst. Die Früchte der Pflanzen können sich nur entwickeln, wenn Blütenstaub von einer Blüte auf eine andere gelangt. Manchmal hilft dabei der Wind, aber viel sicherer ist die Hilfe der Bienen.
Einige der Pollen, die sie in ihren "Körbchen" an den Hinterbeinen sammeln, bleiben nämlich in den Blüten anderer Pflanzen zurück. So werden diese Pflanzen bestäubt und sie können dann Früchte ausbilden. Aus diesen Früchten wachsen neue Pflanzen und die Bienen bekommen dadurch wieder neue Nahrung.
Im Winter halten Bienen Winterruhe. Im Frühjahr wachsen viele neue Arbeitsbienen heran. Im Mai beginnt ein neuer Abschnitt im Leben eines Bienenvolkes. Dann verlässt die alte Königin ihr Volk. Einige tausend Arbeiterinnen folgen ihr.
Die Königin lässt sich in einiger Entfernung auf einem Baumstamm, an einem Ast oder an einer Mauer nieder. Alle Arbeiterinnen klammern sich aneinander und bilden so einen Bienenschwarm. Danach beginnt die Suche nach einem neuen Bienenstock.
Der Rest des Volkes im alten Bienenstock zieht schnell eine neue Königin heran. Die erste geschlüpfte Königin tötet die Rivalinnen, die noch nicht ausgewachsen sind. Sie paart sich im Fluge mit einigen Drohnen und sorgt dann für den Fortbestand des Volkes.
Bienen stechen, wenn sie ihre Jungen oder ihre Vorräte bedroht fühlen. Ein Stich bedeutet oft auch den Tod der Biene, denn der Stachel bleibt in der Haut des Angegriffenen stecken. Trotz dieser Gefahr gibt es Menschen, die Bienen wie Haustiere halten. Man nennt sie Imker.
Sie halten die Bienen in Bienenhäusern, Körben oder Kästen. Darin befinden sich Rahmen aus Holz, in denen die Bienen ihre Waben bauen. Wenn der Imker am Bienenstock arbeitet, schützt er meistens Gesicht und Nacken mit einem speziellen Hut. Manchmal zündet er auch eine Imkerpfeife an. Rauch mögen die Bienen nicht.
Im Herbst sind die Rahmen mit den Waben gut gefüllt. Vorsichtig entfernt sie der Imker dann aus dem Bienenstock. Als Ausgleich stellt er den Bienen eine Lösung aus Wasser und Zucker hin. Das reicht ihnen als Wintervorrat. Der Imker entfernt die Wachsschicht von der Wabe und holt den Honig heraus, meistens mit einer Honigschleuder. Manche ernten auch den Futtersaft für die Königinnen, den wertvollen "Gelée Royale".
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